Dienstag, 13. März 2018

[Rezension] Luca und Allegra - Küsse keine Capulet

Heimliche Küsse, hastig geschriebene Liebesbriefchen und herzerweichende Balkonserenaden kennt Allegra höchstens aus Shakespeares Dramen, aber in der Realität ist ihr so etwas noch nie passiert. Schon merkwürdig, wenn man tagein tagaus in einem italienischen Restaurant bedient, von unzähligen Männern angesprochen wird und sich trotzdem niemals verliebt hat. Erst als ein attraktiver Neuer den Aushilfsjob im Restaurant annimmt und auch noch ihre Liebe zu »Romeo und Julia« teilt, beginnt sich eine Erinnerung in ihr zu regen, an Gefühle, die sie doch niemals hatte, und an einen Mann, den sie doch niemals kannte. Einen Mann mit eisblauen Augen, mit dem sie einst ein magisches Schicksal verband…


Stefanie Hasse lebt mit ihrem Mann und ihren lesebegeisterten Kindern in Süddeutschland. Wenn sie nicht gerade selbst in fremden Buchwelten versinkt oder darüber bloggt, denkt sie sich phantastisch-romantische Geschichten aus und liebt es, ihre Leser mit unvorhergesehenen Wendungen zu überraschen.

Ob bei der Jagd nach herausgelesenen Buchfiguren (BookElements-Trilogie) oder der mythologischen Weitererzählung der tragischsten Liebesgeschichte aller Zeiten (Luca & Allegra-Dilogie), einer magisch-dämonischen Welt des Mondes (Darian & Victoria-Trilogie, Nadiya & Seth-Dilogie), einem düsteren Schattenreich (Neumondschatten) oder nicht zuletzt einem nicht ganz abwegigen Zukunftsszenario (The Evil Me) - Stefanie Hasse entführt den Leser stets in neue spannende Welten.
Nicht einmal das Schicksal wird von ihr verschont - wer hätte schon gedacht, wie gut es in Persona aussieht (Schicksalsbringer: Ich bin deine Bestimmung).
Vorneweg: Ich mag die Autorin total, sowohl von ihren Geschichten her, als auch von ihrer Persönlichkeit, weshalb es mir ein bisschen schwer fällt, diese Rezension zu schreiben. Denn obwohl ich das Buch kaum aus der Hand packen konnte, gab es doch einige Schwächen, die ich hier nicht unerwähnt lassen will. Dazu muss ich mal erklären, wie ich Rezensionen schreibe: Ich habe ein Notizbuch in dem ich mir Stichpunkte mache, was mir gefällt, was mir vielleicht nicht so gefällt, welche Fragen aufgekommen sind. Bei manchen Büchern ist es so, dass ich gar keine Stichpunkte habe, weil ich während des Lesens so gefesselt war, dass ich einfach nicht dazu kam. Bei anderen ist es so, dass ich die Geschichte unheimlich mochte, es aber immer wieder Punkte gab, die mich innehalten ließen. Bei dem zweiten Teil von Luca und Allegra war das zum Beispiel so.
Nach dem Ende war ich erst einmal total geflasht, weshalb ich ein paar Tage habe vergehen lassen um das ganze objektiv zu betrachten. Und das kam dabei raus:
Der Einstieg in die Geschichte gelang mir sehr gut. Ich war schnell wieder an Allegras Seite und fand mich gut in die Story hinein.
Es war anders als erwartet, aber eigentlich nicht schlecht anders. Doch nach und nach wurde die Geschichte irgendwie ziemlich verwirrend. Dabei dachte ich am Anfang noch, dass es ziemlich vorhersehbar war. Und irgendwie war es das auch, denn meine Vermutungen bestätigten sich nach einer Weile dann doch.
Es ist unheimlich schwer zu beschreiben, was an dem Buch nicht so ganz passte. Zum einen war es, dass Luca leider nicht ganz so gut zur Geltung kam wie ich es mir gewünscht hätte, denn es wäre wirklich super gewesen, wenn nach dem ersten Teil nun Luca seine Prüfung hätte meistern können.
Doch dann stellte sich heraus, dass doch wieder Allegra diejenige ist, die die Heldin sein musste. Ich hätte es schön gefunden, wenn Luca nun der Held hätte sein können und nun er seine Liebe unter Beweis gestellt hätte.
Zum Anderen fand ich es sehr schade, dass die Liebesgeschichte zwischen Luca und Allegra nicht mehr so magisch rüber kam, wie in Teil 1. Es gab zu wenig gemeinsame Momente und mir fehlte irgendwie der Zauber. Luca hat in meinen Augen irgendwie nicht wirklich versucht in Allegra die Erinnerung an seine Liebe wachzurufen, irgendwie hat er sich für mich zu wenig bemüht und daher in meinen Augen ein Stück weit versagt. Er versank mehr in Selbstmitleid und versuchte Allegra nicht zu drängen, er unternahm aber auch nichts um ihr zu zeigen, dass sie ihm wichtig ist, selbst wenn sie ihn nicht kennt.
Auch die Freundschaft zwischen Jen und Allegra war irgendwie anders. Im Gegensatz zum ersten Teil, kam es mir nicht mehr so vor, als wären die beiden ein Herz und eine Seele.
Das Ende war wie ich es erwartet habe sehr passend und gut durchdacht. Allerdings sehe ich noch immer nicht ganz durch, wie es zu diesem gekommen ist.
Ich weiß auch nicht ob ich nicht etwas überlesen habe, aber irgendwie kam ich da nicht mit.
Die Story an sich und die Idee dahinter fand ich gut und trotz meiner Kritik habe ich das Buch extrem schnell durchgelesen, da ich es einfach nicht aus der Hand legen konnte, außer um kurz inne zu halten und manche Geschehnisse kurz nachzudenken.
Plupunkte waren hierbei für mich die Götter, die Stefanie Hasse eingebaut hat. Sie hat hier mythologische Figuren in die Geschichte gebracht und diese richtig gut beschrieben. Die ganze Idee mit der Unterwelt und dem mythologischen Ursprung von Romeo und Julia, fand ich richtig klasse.  
Stefanie Hasse hat einfach einen mitreißenden und bildlichen Schreibstil, der immer wieder Bilder vor einem entstehen lässt. Und trotz allem will man immer wissen wie es weiter geht und ob Luca und Allegra irgendwie doch noch ihr verdientes Happy End bekommen oder ob es ein genauso tragisches Ende wie bei Romeo und Julia geben wird.
Alles in allem eine Geschichte die in mir zwiegespaltene Gefühle zurück lässt.
Auf einer Seite finde ich den Hintergrund und die Idee echt super, auf der anderen Seite finde ich es Schade, dass Luca nicht so zur Geltung kam und einige andere Sachen nicht ganz so passten.
Wer jedoch den ersten Band mochte, sollte auf jeden Fall auch diesen Teil lesen und sich selbst ein Bild machen. Denn Geschmäcker sind bekanntlich verschieden.
Cover: 5/5 Eulen: Das Cover ist schon wie bei Band eins ein absoluter Hingucker

Inhalt: 2/5 Eulen: Leider gab es einige Sachen die für mich nicht ganz so gut passten. Ich hätte lieber Luca als Held gesehen. Die Idee an sich war jedoch super.

Schreibstil: 4/5 Eulen: Der Schreibstil ist humorvoll und Bildlich, es entstehen immer Bilder vor den Augen.

Spannung: 3/5 Eulen: Teilweise war es verwirrend, was das Buch natürlich auch spannend macht, aber es war auch vorhersehbar und ab und zu konnte ich einige Dinge überhaupt nicht nachvollziehen.

Charaktere: 3/5 Eulen: Bis auf die Tatsache, dass Luca mich in diesem Teil nicht ganz so überzeugen konnte (was für mich jedoch wichtig war, ist er doch eine Hauptfigur), waren die Charaktere gut beschrieben und hatten Tiefe.

Insgesamt vergebe ich für diese Fortsetzung liebevolle 3 von 5 Büchereulen

 Rezension von

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