Lukas Hainer ist aktuell einer der erfolgreichsten deutschsprachigen Liedtexter. Vom ersten Album an gehörte er zum Team der Erfolgsband Santiano. Die Gelegenheit, ein Kinderbuch zu schreiben und in Zusammenarbeit mit Santiano zu einem musikalischen Hörspiel zu entwickeln, erfüllte ihm einen lang gehegten Wunsch. In Flensburg, nahe am Salzwasser, entstand so der König der Piraten. Mittlerweile lebt der junge Familienvater wieder in München, seinem Geburtsort. Er genießt dort von ganzem Herzen die Freiheit, jeden Tag an seinen Geschichten und Songs arbeiten zu dürfen.
Der Einstieg in das Buch gelang mir leicht. Ich mag es wenn man in die Geschichte hineingeworfen wird, ohne viel Hintergrundinfos. Daher fand ich es gut, dass es gleich los ging.
Annas Leben war bisher nicht einfach, alles darin drehte sich um ihren Bruder der zehn Jahre zuvor verschwand. Auch das Leben der Eltern drehte sich nur darum und Anna vergaßen sie irgendwie.
Doch gleich von Anfang merkt man, dass Anna eine Kämpferin zu sein scheint. Sie gibt nicht auf, als sie in der Wüste aufwacht, sondern sucht nach einem Ausweg. Auch wenn Hunger und vor allem Durst an ihr zerren.
Die Beschreibungen der Protagonisten sind dem Autor gut gelungen. Auch wenn ich manchmal glaubte, dass ein Kind, dass zehn Jahre von seinen Eltern vernachlässigt wurde, Spuren davon tragen musste. Manche Kinder werden Gleichgültig und es interessiert sie nicht mehr, was um sie herum passiert. Das war bei Anna nicht so, im Gegenteil, sie schien daran gewachsen zu sein.
Auch die Atmosphäre konnte der Autor gut rüber bringen. Man hatte immer das Gefühl an Annas und Nicks Seite zu sein, auch wenn es meistens etwas distanziert und die Beschreibungen teilweise emotionslos wirkten.
Zwischendurch gab es jedoch immer wieder ein paar Längen in denen ich mich zwingen musste weiter zu lesen. Da packte mich die Geschichte nicht und ich hatte nicht mehr das Bedürfnis unbedingt zu wissen, wie es weiter geht.
Die Nebencharaktere waren teilweise etwas flach, bei manchen erschloss sich mir der Beweggrund ihrer Handlungen nicht. Vor allem die Wandlung von Peter, nach Eriks Tod, fand ich doch etwas zu doll. Ich hätte eher das Gegenteil erwartet.
Das Buch heißt ja »Das dunkle Herz«, aber von dem Titel mal abgesehen, erfährt man kaum etwas über das dunkle Herz. Hier wird man buchstäblich im »dunkeln« gelassen.
Am Ende gibt es einen Cliffhanger und obwohl mich solche immer dazu veranlassen, unbedingt das nächste Buch lesen zu wollen, lässt es mich hier einfach nur mit unbeantworteten Fragen zurück.
Das Cover des Buches ist jedoch wunderbar gelungen und ist für mich ein echter Hingucker.
Der Ansatz des Buches ist gut, auch die Idee dahinter ist wirklich interessant. Man hätte einiges daraus machen können.
Allerdings hat jeder Leser eine andere Auffassung und vielleicht solltet ihr dem Buch einfach eine Chance geben.
Cover: 5/5 Eulen: Das Cover ist ein echter hingucker und macht sich gut in jedem Regal.
Inhalt: 2/5 Eulen: Die Welt an sich ist gut beschrieben, aber an der Umsetzung der Grundidee hapert es.
Schreibstil: 4/5 Eulen: Der Schreibstil ist flüssig und lässt sich leicht weg lesen.
Spannung: 3/5 Eulen: Die Spannung ist vor allem am Anfang spürbar, lässt im Mittelteil jedoch stark nach.
Charaktere: 3/5 Eulen: Die beiden Hauptcharaktere fand ich gut beschrieben, aber die Nebencharaktere kamen bei mir nicht an. Ich konnte kaum eine Beziehung zu den Protagonisten aufbauen.
Alles in allem vergebe ich für diesen Auftakt 3 von 5 Büchereulen
Rezension von
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