Sonntag, 9. Juni 2019

Außenwirkung - Wie das Verhalten der Anderen die eigene Wahrnehmung beeinflusst

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Ich im Kindergarten
Wie oft habt ihr schon vor dem Spiegel gestanden und all das kritisiert, was andere an euch nicht toll fanden? Und wie oft habt ihr genau hingeschaut und euch selbst gesagt, dass die anderen nicht Recht haben? 
Bei meiner Einschulung
In meiner Kindheit wurde mir von klein auf gesagt, ich sei hässlich. Ich bin mit dem Wissen aufgewachsen, dass ich hässlich bin. Es gab niemanden der mir das Gegenteil sagte und daher glaubte ich natürlich was die anderen immer sagten. Denn die ganzen Kinder im Kindergarten konnten sich ja nicht irren, oder? 

Auch in der Schule ging es für mich so weiter. Ich war immer anders als die anderen, ich war die Hässliche, die Ausgegrenzte. Als ich noch klein war, erzählte ich meinen Eltern, dass die anderen Kinder mich ärgerten und sie meinten, ich solle einfach still halten, irgendwann würden sie schon von alleine aufhören.
Doch sie hörten nie auf und als ich ein Teenager wurde, mochte ich mich nicht im Spiegel anschauen, denn ich war ja hässlich. Wenn ich in den Spiegel schaute, sah ich ein junges Mädchen, dass zu blass war, dessen Haare weder hellbraun noch dunkelblond waren, dessen Augenbrauen viel zu buschig waren, dessen Lippen nicht voll  genung waren. Ich sah, was die anderen mir mein ganzes Leben lang eingeredet hatten: Ich war hässlich. Ich war zu dick obwohl ich mit 1,65 m 68 Kilogramm wog und damit genau mein Idealgewicht hatte. Egal wo ich hinsah, alles an mir war hässlich, schließlich hatten das die anderen immer wieder gesagt und so wiele Menschen wie ich in meinem bis dahin 18 jährigen Leben begegnet war, konnten sich ja nicht irren, oder?

In dem Buch »The Belles - Schönheit regiert« sieht Camelia die Menschen öfter mit anderen Augen, als diese sich selbst sehen. Sie finden alles Mögliche an sich hässlich, was Camelia dann ändern soll. Camelia jedoch sieht in ihnen die Einzigartigkeit. Die Schönheit, welche diese Personen so einzigartig macht und versucht dies ihren Kunden nahezubringen. Doch diese hören nur auf das große Ganze, auf die vielen Leute die der Meinung sind zu wissen, was Schonheit bedeutet. Und Camelia ist nur eine einzelne Stimme in diesem großen Ganzen und kann deswegen nicht erhört werden. 

Ich vor ca 10 Jahren
Auch mir ging es so. Wenn meine Mutter mal sagte ich sei hübsch, dann dachte ich mir einfach nur: Sie muss das ja sagen, sie ist ja meine Mutter. Ich hatte mich so an das Bild, das die anderen in meinen Kopf gepflanzt hatten gewöhnt, dass ich die Wahrheit im Spiegel gar nicht mehr sehen konnte. Ich sah nur noch das, was man mir mein Leben lang gesagt hatte. Meine Wahrnehmung war völlig verzerrt und von den anderen beeinflusst worden. 

Bis ich ihn traf. Der erste Mensch der mir das Gefühl gab schön zu sein. Es hat ewig gedauert bis ich im Glauben konnte, doch irgendwann hatte er es geschafft, all das was man mir jahrelang eingetrichtert hatte, zu widerlegen. Er zeigte mir, dass auch ich schön war. Und ab da konnte ich mich mit ganz anderen Augen sehen. Ich sah nicht mehr das zu blasse Mädchen, sondern eine junge Frau deren blasse Haut hervorragend zu den rot gefärbten Haaren passte. Ich war nicht mehr zu dick, sondern hatte die Rundungen an genau den richtigen Stellen. Meine Lippen waren nicht zu dünn sondern waren genau richtig. 

Es dauert ewig sich selbst zu akzeptieren, wenn man jahrelang einfach nur das geglaubt hat, was andere einem sagen. Manche haben nicht das Glück Menschen zu treffen, die sich die Mühe machen, einen vom Gegenteil zu überzeugen. Ich hatte das Glück und bin froh drüber. Auch wenn ich erst jetzt - wo ich 110 kg wiege, weil ich eine Tochter zur Welt gebracht habe und seitdem mein ganzer Hormonhaushalt nicht mehr so will, wie ich es gerne hätte - wirklich begriffen habe, wie hübsch ich war. Ich war ein niedliches Kind mit hübschem Gesicht und großen, schönen blauen Augen. Ich war ein hübscher Teenager mit einem schüchternen Lächeln und Rundungen an genau den Richtigen Stellen. 
Und das bin ich heute
Und jetzt bin ich mit mir im Reinen, denn ich bin wie ich bin und jeder muss das akzeptieren, aber am Wichtigsten ist, dass ich mich selbst akzeptiere und nicht durch andere meine eigene Wahrnehmung beeinflussen lasse.


Falls ihr euch nun fragt worum es in dem Buch geht und was mich zu diesem Beitrag bewegt hat, könnt ihr es hier nachlesen:
Titel: The Belles - Schönheit regiert

Autor: Dhonielle Clayton

Erschienen: Februar 2019

Verlag: Planet!

Ausgabe: Hardcover

Preis: 19,00 €

Kaufen: *hier klicken*

Hier findet ihr meine Rezension

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 Dieser Beitrag gehört auch zur Bleib du!-Aktion, welche von der Netzwerk Agentur Bookmark und Authors Assistant organisiert wird.

Auf der Bleib du Homepage, findet ihr viele weitere Informationen zur Kampange, gegen Mobbing, welche die Leute wachrütteln soll.
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Ich hoffe mein Artikel hat euch gefallen. Lasst mir gerne eure Meinung da.

Eure

2 Kommentare:

  1. Hi Mone,

    eine sehr persönliche Rezension, vielen Dank für den ehrlichen Einblick.
    Ich hab über das Buch nur so am Rande gehört und finde die Thematik sehr spannend.
    Schöne Dinge mag jeder gerne, aber zum einen spielt ja die persönliche Wahrnehmung eine große, wenn nicht entscheidene Rolle, was wir als schön empfinden, zum anderen sollte man so viel Anstand und Respekt empfinden, nichts schlecht zu machen, nur weil es "unserem Ideal" nicht entspricht.
    Vielfalt ist da für mich ein großes Kriterium, denn ohne Vielfalt wäre die Welt nunmal extrem langweilig!

    Es tut mir sehr leid für dich, dass du solche Erfahrungen durchmachen musstest, das hört sich wirklich schrecklich an. Auf den Fotos siehst du so süß aus <3 Wenn man allerdings immer nur negatives Feedback bekommt ist es immens schwer, da rauszukommen und ich kann nur hoffen, dass du mittlerweile genug Selbstbewusstsein hast, dich anzunehmen und schön zu finden, so wie du bist <3

    Liebste Grüße, Aleshanee

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    1. Huhu liebe Aleshanee,

      Ich finde du hast Recht: Gerade die Vielfalt in der Welt macht sie so interessant und wie du schon sagtest: Jeder findet etwas anderes schön :)

      Mir geht es mittlerweile gut, auch wenn ich nach wie vor mit Depressionen zu kämpfen habe, die wohl zum Teil auch auf meine Erfahrungen in der Vergangenheit zurückzuführen sind.

      Heute weiß ich, dass ich damals nicht häßlich war und wenn ich mich hübsch angezogen und ein bisschen geschminkt habe, war ich sogar ziemlich hübsch.

      Ich habe nun zumindest so viel Selbstbewusstsein, dass ich weiß, dass ich mir von anderen nichts einreden lassen muss. Und mein Mann liebt mich so wie ich bin. Ich denke das ist das wichtigste :)

      LG
      Mone

      P.S.: Meine Tochter sagt mir oft, dass ich hübsch bin und auch wenn ich das in Anbetracht meiner Körperfülle (leider Krankheitsbedingt) nicht ganz so teilen kann, ist es doch schön so etwas zu hören. Auch das hilft ;)

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